Wirtschaft
Online seit: 24.3.2018
Nachhaltigkeitsbericht: Augenwischerei bei der Deutschen Bank
Im Nachhaltigkeitsbericht der Deutschen Bank gelobt das Kreditinstitut vor allem eines zu tun: Gutes. Doch jetzt fällt dem Bankhaus dieser Bericht vor die Füße. Es hagelt öffentliche Kritik, der Nachhaltigkeitsbericht sei ein Meisterwerk der PR, sonst nichts.
Kürzlich hat die Deutsche Bank ihren Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Das Institut hält sich demnach vorübergehend bei der Spekulation mit Agrarrohstoffen zurück und beugt sich damit offenbar Verbraucherschützern, die solche Geschäfte für den Hunger in der Welt mitverantwortlich machen. Von der Öffentlichkeit wurde diese Ankündigung zunächst als positiv bewertet, doch schon bald hagelte es Kritik von mehreren Seiten.
„Die unsägliche Augenwischerei der Deutschen Bank“, titelt die Financial Times Deutschland in einem Kommentar. Zwar sei es grundsätzlich gut, dass die Deutsche Bank sich bemüht Gutes zu tun. „In Wirklichkeit ist der Nachhaltigkeitsbericht aber vor allem ein gewaltiges Ärgernis“, beklagt Autor Frank Bremser in dem Artikel. Den Bericht bezeichnet Bremser außerdem als „Ein Meisterwerk des Marketings, der Public Relations und der Augenwischerei“. Auch Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch, hält nicht viel von den Versprechen des Kreditinstituts. „Die Deutsche Bank übernimmt nur scheinbar Verantwortung“, sagt Wolfschmidt. „Keine neuen börsengehandelten Anlageprodukte auf Basis von Grundnahrungsmitteln – das heißt im Umkehrschluss: Die bestehenden Produkte werden fortgeführt und verschärfen weiterhin die Hungerkrise in der Welt“, erklärt der foodwatch-Vertreter.
Gutes tun und darüber reden – das ist natürlich immer noch Teil der täglichen PR-Arbeit und sicherlich soll ein Nachhaltigkeitsbericht zeigen, wie verantwortungsbewusst ein Unternehmen handelt. Wem es aber nur darum geht, die eigene Weste rein zu waschen, der hat etwas grundsätzlich falsch verstanden.
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