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Online seit: 30.6.2020
Die Renaissance des Blogs
Beim Ränkespiel um die beliebtesten Social Media-Plattform steigt in den USA eine fast in Vergessenheit geratene Anwendung wieder in den Ring: Der Blog. Der Microblogging-Dienst tumblr wird den Web 2.0-Giganten Facebook und Co. gefährlich und punktet mit einfacher Bedienung und hochwertigem visuellen Content. Ob sich ein Wechsel lohnt, lesen Sie in diesem Praxisbeitrag.
Die amerikanische Microblogging-Plattform wurde bereits 2007 gegründet und verzeichnet seitdem rund 75 Millionen angemeldete Blogs. Nach einem starken Anfangsjahr stand tumblr für eine Weile im großen Schatten der aufstrebenden Konkurrenten Twitter und Facebook, doch mittlerweile ist die Plattform wieder in aller Munde. Eine Studie vom amerikanischen Marktforschungsunternehmen Survata besagt: 59 Prozent der 13 bis 25-Jährigen in den USA gaben an, tumblr intensiv zu nutzen. Damit verdrängte die Plattform Facebook von der Spitzenposition, die im gleichen Altersbereich 54 Prozent einholten. Die Umfrage zeigt einen interessanten Trend: tumblr ist in – und punktet mit benutzerfreundlicher Bedienbarkeit.
Was überzeugt bei tumblr?
Die Zeit, die man zum Erlernen der Plattform benötigt, ist im Gegensatz zu anderen Social Media Kanälen bei weitem geringer (egal auf welchem Gerät). Wer bei tumblr seinen Blog optisch aufpeppen möchte, braucht keine detaillierten HTML und CSS Kenntnisse mehr. Die gesamte Benutzeroberfläche lässt sich schnell und ohne viel Aufwand nach den eigenen Wünschen verändern und gestalten. Unkompliziert können neue Artikel verfasst werden – in Form von Text, Foto, Link, Chat, Zitat, Audio- oder Videocontent und mit dem bereits bekannten Hashtag –Prinzip verlinkt werden.
Hinzu kommt die Möglichkeit, dass man die eigene tumblr-Seite auch unter einer selbst gewählten Domain betreiben kann. Das erlaubt in dieser Form kein anderer Blog-Dienst. Was tumblr vom Blog zur Social Media Plattform macht, sind die Funktionen wie rebloggen, abonnieren oder liken, die man bereits von den populäreren Konkurrenten kennt. Das Motto ist auch hier: Alles Teilen, was einem im Web so über den Weg läuft. Inhalte können natürlich auch von anderen Plattformen wie flickr integriert werden.
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Presseinformationen
Im Zentrum der Aktivitäten von tumblr steht vor allem der visuelle Content. Wortlastige Blogbeiträge finden sich dort eher selten, der Fokus liegt ganz klar auf Fotos & Bewegtbilder. Hier bietet tumblr für Unternehmen eine ernsthafte alternative Ergänzung in der Unternehmenskommunikation. Betriebsspezifische Informationen wie Pressemitteilungen oder Produktvorstellungen können hier mit multimedialen Inhalten abwechslungsreich aufbereitet werden. Bilder sollten hierbei aber mehr in den Mittelpunkt rücken, der beigefügte Text nur unterstützende Wirkung haben. Mit Einbindung der Gäste vor Ort könnte tumblr neben Facebook, Pinterest & Co. eine gefragte Plattform zum Austausch von Informationen und Eindrücken werden á la “share what you like” – mit entsprechend hohem Inspirationscharakter.
Ein auf den ersten Blick gleich auffallender Vorteil von tumblr gegenüber anderen (kostenlosen) Anbietern liegt definitiv in der kurzen Zeit, die man zum Erlernen der Funktionen benötigt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beliebtheit von tumblr vor allem in Deutschland weiter entwickelt.
Über die Autorin:
Annkathrin Wagner studierte Tourismusbetriebswirtschaft an der Hochschule Heilbronn und ist seit 2009 bei Tourismuszukunft – Institut für eTourismus beschäftigt. Als Leiterin des Departments Site & Search bei Tourismuszukunft beschäftigt sie sich verstärkt mit den Themen digitale Medien im Tourismus, SEO, Website und App Konzeption/Usability und betreut viele touristische Kunden mit teilweise langjährigen, individuellen Projekten.
Tourismuszukunft – Institut für eTourismus: Wissenschaftlich fundierte Beratung bei der Konzeption und Umsetzung von Online- und eTourismus-Projekten.
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