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Online seit: 22.5.2020
Quantität statt Qualität in Social Media: Anzahl der Follower wichtigstes Kriterium
Die deutschen Redaktionen und Unternehmen setzen bei der Beurteilung ihres Erfolgs im Social Web in erster Linie auf die Anzahl ihrer Fans und Follower. Die Tonalität der Erwähnungen, die Intensität der Dialoge und die Reputation ihrer Kontakte spielen eine untergeordnete Rolle. Das zeigt der aktuelle Social Media Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor.
Die Anzahl der Kontakte in sozialen Netzwerken ist das wichtigste Erfolgskriterium für Redaktionen und Unternehmen im Social Web. Je mehr Fans und Follower, desto besser die Kommunikationsarbeit. Gut die Hälfte der Pressesprecher (52 Prozent) und Journalisten (58 Prozent) teilt diese Meinung. Auf Platz Zwei liegt bei den Redaktionen die Anzahl der Erwähnungen bei Twitter, Facebook und Co. (46 Prozent), während Unternehmen neue Kontakte und Leads (41 Prozent) am zweithäufigsten nennen. Die qualitative Bewertung beginnt erst ab Platz Vier. Demnach halten nur 39 Prozent der Unternehmenssprecher die Tonalität der Erwähnungen für ein wichtiges Kriterium. Ebenso sehen nur ein Drittel der Redakteure die Intensität der Dialoge als einen bedeutenden Faktor für ihren Erfolg an (33 Prozent). Mehr darüber zu erfahren, mit welchem Personenkreis man sich vernetzt hat, scheint für die meisten nur von sehr untergeordneter Bedeutung zu sein. "Wichtige Influencer" wurden von weniger als einem Viertel der Unternehmen (23 Prozent) und von nur rund jedem zehnten Journalisten (12 Prozent) als ein maßgebliches Kriterium genannt.
Insgesamt zeigen sich die Befragten unzufrieden mit dem wirtschaftlichen Erfolg ihrer Investitionen in Social Media. Nur gut jeder Zehnte ist der Meinung, dass sich die Ausgaben voll und ganz gelohnt haben (Pressestellen 13 Prozent, PR-Agenturen elf Prozent, Journalisten elf Prozent). Dass die Investitionen zumindest teilweise gerechtfertigt waren, sagen immerhin ein Viertel der Vertreter aus den Redaktionen (25 Prozent) und knapp ein Drittel derjenigen aus Unternehmen (30 Prozent). Trotz dieser eher negativen Beurteilung scheint aber der persönliche Erfolg der Befragten durch Social Media positiv befruchtet worden zu sein. Fast die Hälfte der Befragten sagt, dass die eigene Arbeit durch das Social Web erfolgreicher geworden ist (PR-Agenturen 49 Prozent, Journalisten 46 Prozent, Pressestellen 43 Prozent). Interessant ist, dass rund jeder Fünfte komplett auf soziale Netzwerke am Arbeitsplatz verzichtet (Journalisten 19 Prozent, Pressestellen 21 Prozent).
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