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Online seit: 25.7.2018
Blender-PR : Fifa-Präsident schießt PR-Eigentor
Joseph Blatter gab im Schweizer Boulevardblatt kürzlich das „offenste Interview, das er je hielt“ und setzte so zum medialen Befreiungsschlag an. Doch anstatt damit aus dem Rampenlicht der Kritik und Korruptions-Vorwürfe zu treten, rückt der Fifa-Präsident seinen Chefsessel weiter in die Schusslinie.
Wenn Fifa-Präsident Joseph Blatter in eine Kommunikationsbredouille gerät, so tritt er löblich vor die Öffentlichkeit um Tacheles zu reden. Doch dabei schießt sich der 76-Jährige zumeist Eigentore, wie kürzlich im Schweizer Boulevardblatt Sonntagsblick. Mit dem „offensten Interview das Sepp Blatter je gab“, erhoffte sich der Fußball-Funktionär den Befreiungsschlag, der von Rücktrittsforderungen und harscher Kritik aus Deutschland ablenken sollte. Was im Interview nicht erwähnt wird ist, dass Walter de Gregorio, ehemaliger Blatter-Berater und aktueller Fifa-Medienchef, einst als Ressortleiter des Boulevardblatts fungierte. Die Fragen scheinen denn auch so gestellt, dass Blatter geschickt Pointen setzen kann. Jedoch offenbarte das Interview vor allem Blatters undemokratisches Amtsverständnis.
Die Reaktionen auf diese Art von PR waren heftig. Selbst Fifa-Pressechef Guido Tognoni nimmt im ARD-Morgenmagazin Blatter unter Beschuss: „Wenn Sepp Blatter den Deutschen jetzt irgendwelche Vorwürfe macht, dann treffen die auf ihn zu. Denn er hätte ja das Ganze stoppen können, wenn es unsauber gelaufen wäre. “ Deutlicher konnte das Eigentor nicht ausfallen.
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